Entschlossen für Wetzlar.
Domblickbad wird Natur- und Freizeitbad
In der zurückliegenden Stadtverordnetenversammlung haben wir mit großer Mehrheit für die Sanierung unseres Freibades Domblick gestimmt. Aus dem in die Jahre gekommenen Bad von 1954 wird ein Natur – und Freizeitbad werden. Die zeitliche Planung sieht vor, dass nach Beendigung der diesjährigen Badesaison Rück – und Umbau erfolgen. Die Baumaßnahmen werden sicherlich ein Jahr (2023) in Anspruch nehmen. Die Badesaison 2024 soll dann im neuen Bad eröffnet werden. Zukünftig wird das Schwimmbadwasser nicht mehr gechlort werden, sondern soll auf natürliche Weise – mithilfe von Pflanzen – gereinigt werden. Die Anzahl der Bahnen wird drastisch reduziert, genau wie die Bahnenlänge (von 50 m auf 25 m). Dafür gibt es einen abgetrennten Bereich für den Sprungturm. Es wird einen Sandstrand geben. Es wird die Möglichkeit geben, dass Gelände auch außerhalb der Badesaison zu nutzen bspw. für kulturelle Veranstaltungen. Auch der Bereich der Gastronomie soll sich deutlich entwickeln! Weg von einem reinen Kiosk hin zu einer echten Gastronomie mit Innen – und Außenbereich, der ebenfalls unabhängig von der Schwimmbadnutzung betrieben werden kann. Die gesamte Anlage soll sich zur Lahn hin öffnen, so dass sowohl die Lahn als auch der Blick auf unseren Dom deutlicher in den Fokus rücken. Dazu wird der Fuß – und Radweg entlang der Lahn vor das Freibadgelände verlegt werden.
Insgesamt wird die Stadt nach den derzeitigen Kalkulationen circa 5,6 Millionen € für den Umbau investieren. Wobei 1 Millionen € vom Land Hessen und 1,6 Millionen € vom Bund als Zuschüsse gewährt werden.
Die geplanten Veränderungen tragen ganz bestimmt dazu bei, dass die Attraktivität des Freibades inmitten unserer Stadt deutlich steigt!
Auch die Öffnung über die normalen Badbetrieb hinaus ist ganz bestimmt sinnvoll!
Der Maßnahme vorausgegangen ist ein jahrelanger Prozess auch und insbesondere unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.
Als CDU-Fraktion begrüßen wir natürlich, dass unser Schwimmbad zeitgemäß aufgestellt wird! Allerdings kritisieren wir das Vorgehen der Stadtregierung (SPD, FDP, FW, Grüne) an verschiedenen Punkten! Als 2013/2014 klar wurde, dass die Nutzungsmöglichkeit des Schwimmbades endlich ist, wurden viele Alternativen diskutiert. Der damalige Baudezernent und Bürgermeister Harald Semler (FW) hat durch Andeutungen, man könne das Freibad vom jetzigen Standort wegnehmen und aus dem Europabad ein kombiniertes Hallen – und Freibad machen oder das Freibad gar an einer anderen Stelle neu bauen (diskutiert wurde hier der Bereich der Dillspitze), einige Diskussionen in der Stadtgesellschaft hervorgerufen. Die Diskussionen von damals haben dann auch die aktiven Schwimmerinnen und Schwimmer im Freibad auf den Plan gerufen. Es wurde eine Bürgerinitiative gegründet, die sich für den Erhalt des Freibades am bewährten Standort und in der gleichen Größe ausgesprochen hat. 13.000 Unterschriften wurden gesammelt und der Stadt eingereicht. Das Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger wurde damit mehr als deutlich gemacht. In der folgenden Zeit hat die Stadt ein aufwändiges Bürgerbeteiligungsverfahren durchgeführt. Im Ergebnis kam ein Bürgergutachten zu Stande, welches die Anforderungen an ein neues Bad aus Sicht der Bürgerschaft formuliert hat. Viele der Punkte, die in diesem Gutachten aufgeführt sind, wurden bereits im Vorfeld von der Bürgerinitiative und auch von uns als CDU vorgebracht. Im Jahr 2018 wurden den Stadtverordneten diese Ergebnisse in einer Mitteilungsvorlage dargestellt. Kurios: damals gefordert wurde der Erhalt der jetzigen Wasserfläche mit der Größe des Schwimmerbeckens (50 m x 8 Bahnen) eine Forderung, die auch die Bürgerinitiative formuliert hat. Einen Beschluss darüber, dass ein Naturbad in neuer Form und Größe errichtet werden soll hat die Stadtverordnetenversammlung bis zur letzten Sitzung nicht gefasst. Das haben wir als CDU insgesamt als Kritik vorgebracht. Oberbürgermeister Wagner (SPD) hat uns in dieser Sitzung vorgeworfen, dass wir mindestens seit 2018 mit der Veröffentlichung dieser Mitteilung gewusst haben müssten, dass ein Naturbad entstehen soll. Das ist in Teilen richtig, denn einen Beschluss darüber gab es bis dahin nicht! Man hat in diese Richtung gedacht und angefangen zu planen. Hätte man sich insgesamt auf die Inhalte der Mitteilungsvorlage verlassen können, hätte das künftige Freibad aber auch eine größere Wasserfläche und mehr Schwimmerbahnen. Auch die räumliche Gestaltung des Bades sähe anders aus als sie jetzt wird. Die Kritik der CDU-Fraktion bleibt also bestehen. Die Stadtverordneten und auch die beteiligten Bürgerinnen und Bürger wurden ab einem gewissen Planungsstand nicht mehr mit einbezogen. Wir konnten zuletzt nur das Ergebnis beschließen. Thorben Sähmann (Bündnis 90/Die Grünen) hat in seiner Rede in der vergangenen Stadtverordnetenversammlung Forderungen der CDU-Fraktion aus den zurückliegenden Jahren aufgegriffen und für sich festgehalten, dass die CDU mit dem jetzigen Ergebnis eigentlich sehr zufrieden sein muss, weil die Forderungen der CDU von damals nahezu vollständig umgesetzt werden. Mit wenigen Ausnahmen (Beteiligung Bürgerschaft/Stadtverordnete, Anzahl Bahnen, Bahnenlänge, Wasserfläche) trifft seine Aussage auch zu! Hätte die Regierungskoalition schon vor so vielen Jahren den Forderungen der CDU nachgegeben – wie sie es jetzt nach Aussagen der Grünen tun – hätten wir vielleicht bereits ein neues, modernes und zeitgemäßes Freibad in unserer Stadt und hätten vielleicht auch die Bürgerinnen und Bürger noch stärker bei den Entscheidungen mitnehmen können. Alles in allem ist die CDU-Fraktion davon überzeugt, dass mit dieser großen Investitionen in ein neues Freibad in unserer Stadt die Attraktivität und das Angebot an Erholungs- und Betätigungsmöglichkeiten für die heimische Bevölkerung aber auch für Touristen in unserer Stadt steigt! Einzig das Engagement der Bürgerinitiative wird nur unzureichend gewürdigt und die Partizipation an den zu treffenden Entscheidungen durch die Stadtverordnetenversammlung bleiben als Kritik. Einige unserer Kritikpunkte hat seinerzeit auch die FDP vorgetragen. Seit sie 2021 in die Rathauskoalition eingestiegen sind, hätten sie die Möglichkeit gehabt, die Forderungen noch unterzubringen und umzusetzen. Leider Fehlanzeige…