Entschlossen für Wetzlar.
Alles für den Erhalt des Waldes tun
Rund 30 Prozent der Fläche der Stadt Wetzlar besteht aus Wald, der in den vergangenen drei Sommern mit wenig Regen auskommen musste. Die CDU-Fraktion in der Wetzlarer Stadtverordnetenversammlung hat sich bei einer Waldbegehung im Kirschenwäldchen mit Forstamtsleiter Stefan Ambraß und Revierförster Thomas George über den aktuellen Zustand von Wetzlars grüner Lunge informiert. Zwar gebe es erhebliche Probleme mit abgestorbenen Bäumen und Schädlingen wie dem Borkenkäfer, allerdings könne sich Wetzlar glücklich schätzen, dass der heimische Wald durch eine große Bandbreite an Baumsorten – von der Buche über Esche, Ahorn und Lerche – geprägt sei, die mit der Trockenheit besser zurecht kämen als die Fichte, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sei, so George.
Das Forstamt sei inzwischen stark mit Maßnahmen zur Verkehrssicherung beschäftigt, da vertrocknete Bäume auf Wege und Straßen zu stürzen drohten. 2020 habe man bereits ein Vielfaches von dem Etat zur Verkehrssicherung ausgegeben wie in den Vorjahren. Durch den hohen Holzeinschlag und zeitweisen Ausfall von Abnehmern wie China durch die Corona-Pandemie gebe es ein riesiges Überangebot an Holz und einen Preisverfall. Deshalb müsse das Holz oftmals im Wald liegenbleiben. Zudem gebe es in der Region um Wetzlar kein einziges Sägewerk mehr. Allein in Hessen gebe es eine Million Festmeter unverkauftes Holz, so Ambraß.
Das Verschwinden der Fichte sei auch ein ökologisches Problem, erläuterte Ambraß weiter. So gebe es ohne Nadelholz auch keine Waldameisen, die wichtige ökologische Funktionen für den Wald erfüllten. Die Fichte sei beispielsweise Wohnstätte für Roßameisen, die wiederum gefundenes Fressen für den Schwarzsprecht seien, der als „Zimmermann des Waldes“ viele Höhlen herstelle, von denen auch andere Vogelarten profitierten. Ein gewisser Hoffnungsträger als Nadelbaum der Zukunft sei die Douglasie, die mit der Trockenheit besser zurechtkäme. Allerdings warnte Ambraß davor, zu sehr auf eine Baumart zu setzen. Besser gewappnet gegen Trockenperioden seien neben Buchen und Eichen auch Edellaubbäume wie Kirsche, Ahorn und Wildobst. Auch die Weißtanne habe die klimatischen Probleme bisher besser überstanden. Eine verstärkte Anpflanzung von Eichen sei wünschenswert. Allerdings seien die Eichenkulturen sehr teuer und pflegeintensiv. Dank der Artenvielfalt im Wetzlarer Wald könne man bei freigewordenen Flächen auch auf eine Naturverjüngung setzen.
CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Hundertmark sagte zu, die Anliegen des Forstes zu Förderung des Waldes in die Gremien der Stadt Wetzlar zu tragen. Die CDU-Fraktion unterstütze alle Bemühungen, den Wald unter klimatisch veränderten Bedingungen zu erhalten. Sie hat mit Uwe Schmal selbst einen ausgebildeten Förster in ihren Reihen.
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