Anlässlich des erfreulichen Partnerschaftsjubiläums hat sich eine Delegation der Stadt Wetzlar in der Partnerstadt Berlin-Neukölln eingefunden. Mit dabei war Fraktionsvorsitzender Michael Hundertmark. In den vergangenen sechs Dekaden der Partnerschaft wurden auf unterschiedlichen Ebenen gemeinsame Projekte, Austausche und Veranstaltungen organisiert. Im Bereich der Kultur, des Sports und auch der Politik bestand und besteht reger Kontakt. In den früheren Jahren haben beispielsweise Wetzlarer Fraktionen ihre Haushaltsklausuren in Neukölln abgehalten. Gemeinsame Sportwettkämpfe vor allem im Bereich der Jugend haben stattgefunden.

Bei unserem Besuch Mitte März konnten wir an der Vernissage der Ausstellung „Leica – Magic Moments“ teilnehmen. Die Ausstellung zeigt 40 Werke von 40 Fotografen. Alle stellen ihren „magic moment“ dar. Jeweils mit einer Leica M aufgenommen. Die Ausstellung ist noch bis 16.6. in Schloss Britz zu sehen. Neben der Leica-Ausstellung ist auch die Dauerausstellung im Schloss, das Schloss selbst und der Gutshof sehenswert.

Mit Vertreterinnen und Vertretern der Schwimmgemeinschaft Neukölln und der Rudergesellschaft Wiking haben wir Gespräche geführt und ausgelotet, an welchen Stellen Kooperationen mit Wetzlarer Vereinen denkbar sind. Die Leistungen beider Vereine sind beachtlich. Zur Schwimmgemeinschaft gehören beispielsweise die mehrfache Welt- und Europameisterin im Schwimmen, Franziska van Almsick, und die zweifache Olympiasiegerin im Schwimmen, Britta Steffen. Neben dem Leistungssport bietet die Schwimmgemeinschaft auch Breitensport. Mit rund 4700 Mitgliedern ist er Berlins größter Schwimmverein.

Die Rudergesellschaft Wiking ist ein Traditionsverein. 1896 gegründet hat sie bis heute zahlreiche Erfolge feiern können. Mehrere Teilnahmen bei Olympia zählen zu den Erfolgen, genau wie Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei Welt- und Europameisterschaften. Der größte Erfolg ist allerdings die Bronzemedaille im Vereinsachter bei den Olympischen Spielen 1936. Die Rudergesellschaft fördert in besonderer Weise den Ruder-Nachwuchs. Von ihrem Bootshaus aus steht den Ruderern eine fantastische Strecke von über 20 Kilometer zur Verfügung.

Neben den schönen Dingen wie Kultur und Sport haben wir uns auch mit den unschönen Dingen, mit der NS-Zeit beschäftigt. In der Strafanstalt Plötzensee wurden in der Zeit von 1933 – 1945 2891 Menschen hingerichtet. Neben einigen bekannten Namen haben wir in der Gedenkstätte in großen Lettern den Namen Erich Deibel gelesen. Erich Deibel stammte aus Wetzlar und arbeitete bei Buderus. Er wurde 1942 wegen der „Vorbereitung zum Hochverrat“ verurteilt und hingerichtet. Gedenkstätten lösen grundsätzlich eine Betroffenheit aus, aber wenn man 600 Kilometer weit weg von zu Hause heimische Namen, Firmenembleme und Schicksale vor Augen geführt bekommt, löst das in besonderer Weise Betroffenheit aus. Deshalb haben wir im Gedenken an Erich Deibel einen Kranz niedergelegt. Schon im vergangenen Jahr hat die Stadt Wetzlar eine Gedenktafel in Wetzlar für Erich Deibel aufgestellt, die an sein Schicksal erinnert.

Der Neuköllner Bezirksbürgermeister hat uns bei einigen unserer Veranstaltungen begleitet. Er freut sich auf einen Gegenbesuch bei uns in Wetzlar. Diese Vorfreude teilen auch Vertreter der Freunde Neuköllns e. V., die quasi die Arbeit der Partnerschaftsgesellschaften in Neukölln übernehmen. Bertil Wewer und Elfriede Manteuffel waren ebenfalls bei einigen unserer Termine mit dabei.

Als CDU-Fraktion halten wir freundschaftliche Kontakte und Beziehungen in verschiedene Regionen unseres Landes oder auch ins Ausland für eine Bereicherung. Wer miteinander spricht und zusammenarbeitet hat Verständnis füreinander und kommt im Leben weiter.

Wir freuen uns auf den Gegenbesuch der Neuköllner Delegation.