4. Hauptamtlicher in Wetzlar: „Der betroffene Hund bellt“

1. September 2016

Letzten Monats sah sich die SPD genötigt, durch Stadtverordnetenvorsteher Udo Volck erklären zu lassen, dass man in Wetzlar unbedingt ein viertes hauptamtliches Magistratsmitglied benötige. Die SPD-Argumentation, dass es sich bei den vier Hauptamtlichen um keine reinen Repräsentationspolitiker handele, sondern um Menschen, die ihre Dezernate aktiv führten, die die Stadt mit Ideen und Konzepten voranbringen sollten, steche nicht, so CDU-Stadtverordneter Michael Hundertmark. Mit dieser Begründung müsse man dann eigentlich noch zwei oder drei weitere installieren, um die Kreativabteilung zu erhöhen.

Die Krönung der Argumentation sei, dass die Hauptamtlichen ja gar keine eigenen persönlichen Referenten hätten (das wäre ja noch schöner). Und sie seien, so die SPD-Argumentation, quasi die eigenen Sachbearbeiter. Den Dezernenten stehe eine komplette Stadtverwaltung mit einigen hundert Mitarbeitern, fachlich gut ausgebildet, zur Verfügung, so Hundertmark, so dass auch dieses Argument nicht ziehe. Keiner der Betroffenen, so die weitere SPD-Argumentation, käme mit einer 40-Stunden-Woche hin.

Das sei ja wohl selbstverständlich, so Hundertmark. Wer heutzutage in der Politik hauptberuflich arbeite, der wisse vorher, dass eine 60-Stunden-Woche Minimum, bei Abgeordneten häufig auch eine 80-Stunden- Woche, das normale Maß der Dinge sei.

Wenn die Stadt unter einem Überfluss an Geld leide, könne sie gerne vier hauptamtliche Stellen ausweisen. Wer Vereinen Kürzungen zumute, wer Bürgern höhere Steuern aufbürde, der sollte nicht den Personaletat aufblähen, sondern selbst mit gutem – sprich sparsamem – Beispiel vorangehen, so Hundertmark abschließend.

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