Aus Kortlükes (Grüne) „Essbarer Stadt“ wird jetzt „Urbane Vielfalt“

7. Juli 2016

Man kann das Projekt „Essbare Stadt“ umtaufen wie man will, es ist und bleibt grüne Spinnerei, anders kann man das nicht bezeichnen. Die Bürger sollen auf zugeteilten Grünflächen Obst und Gemüse anbauen, und wenn es soweit ist, kann sich jeder bedienen. Die Freude wird groß sein, wenn man sich die Arbeit macht und andere ernten. Abgesehen davon gibt es in Wetzlar genügend private Grünflächen, schöne Schrebergarten- und Kleingartenanlagen, ist Wetzlar im ländlichen Raum des Kreises eingebettet und kaum mit großstädtischem Flair versehen.

Niemand weiß im Übrigen, was das Ganze kosten soll. Deshalb hat der grüne Stadtrat im Umweltausschuss der Stadt auch heftige Kritik einstecken müssen. Klaus Breidsprecher (CDU) verwies auf die nicht bezifferbaren Kosten. Petra Weiß (CDU) wies darauf hin, dass Kortlüke die negativen Erfahrungen, beispielsweise in Andernach, verschweige. Etwas abgehoben von der Lebenswirklichkeit meinte Ex-Landrat Ihmels (SPD), dass das Projekt einer „Entsolidarisierung der Gesellschaft“ entgegenwirken könne.

Aus Sicht der CDU, so Katja Groß, ein Projekt, dessen Misserfolg vorprogrammiert ist. Wie viele Schulgärten gab es vor Jahren, die mehr oder weniger lange existierten, so lange die Projektbetreiber an Bord waren. Aber im Laufe der Jahre ist die Begeisterung gesunken, und es gibt kaum noch funktionsfähige Schulgärten, so schön sie im Grunde genommen sind. Bei einer „Essbaren Stadt“, wo keiner direkt die Verantwortung hat, wird das erst Recht so sein. Hinausgeworfenes Geld.

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