„Defi“ kann Leben retten!

3. März 2016

Wer oder was ist ein „Defi“? Er ist ein Defibrillator und kann neben der Herzdruckmassage bei gezieltem Einsatz Leben retten! In der Stadtverordnetensitzung im November 2015 wurde ein entsprechender Prüfungsantrag mit dem Titel „Anschaffung von Defibrillatoren für alle Stadtteilbüros“ einstimmig angenommen. Dieser Antrag macht Sinn. In vielen öffentlichen Einrichtungen aber auch Betrieben ist dieses Gerät bereits seit Jahren installiert und hat zur deutlichen Verbesserung der präklinischen cardio-pulmonalen Reanimation (CPR -vorklinischen Herz-Lungen Wiederbelebung) geführt!

Um das zu verstehen, braucht man nur einfaches Grundwissen, das häufig bereits im Erste-Hilfe-Kurs bzw. bei lebensrettenden Erstmaßnahmen vermittelt wird. Das menschliche Herz ist ein Hohlmuskel mit vier Kammern, die synchron arbeiten und den kleinen sowie den großen Kreislauf mit Sauerstoff angereichertem Blut versorgen. Die Herzfrequenz liegt normalerweise beim Erwachsenen zwischen 60 und 100 Schlägen/min. Den Befehl dazu bekommt das Herz von einem autonomen elektrischen Reizleitungssystem, dessen Funktion mittels EKG (Elektrokardiogramm) kontrolliert werden kann.

Der plötzliche Herztod ist definiert als ein natürlicher, aber unerwarteter Todesfall aus kardialer Ursache. Meist kommt es ohne vorausgehende Beschwerden zu einer plötzlichen Bewusstlosigkeit. In 70 bis 80 Prozent der Fälle ist ein Kammerflimmern und nicht zwingend ein Herzinfarkt als Ursache auszumachen.

Das Kammerflimmern ist eine sehr bedrohliche Herzrhythmusstörung, die das Herz plötzlich mit einer Frequenz von zwischen 200 bis 300 Impulsen/min. erregt. Auf diese Störung kann der Herzmuskel nicht angemessen reagieren, so dass es hämodynamisch einem Herzstillstand gleich kommt!

Jetzt kommt der Automatische Externe Defibrillator (AED) zur Anwendung. Das eingebaute EKG kann diese Situation erkennen und fordert den Helfer auf, einen elektrischen Impuls auszulösen, der häufig in der Lage ist, das Kammerflimmern zu durchbrechen und für einen geordneten Herzschlag (Sinusrhythmus) zu sorgen. In einem solchen Fall ist die gelernte Herzdruckmassage (30 Thoraxkompressionen im Wechsel mit zwei Beatmungen) für den Einsatz des Defi zu unterbrechen.

Wichtig ist, dass der Ersthelfer rasch und konsequent vorgeht, denn die Wiederbelebungszeit, also die Zeit, die einem Helfer bleibt, um irreversible Hirnschäden zu vermeiden, ist kurz und liegt zwischen vier und maximal sechs Minuten. So muss der Defi gut sichtbar und jederzeit erreichbar sein. Daneben sollte man wissen, wo einer verfügbar ist und wie man ihn bedient bzw. anwendet.

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