Keine Freiheit für Kultur

3. Dezember 2015

Wetzlars Regierungskoalition aus SPD, Grünen und Freien Wählern hat im Rahmen der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung Kulturleitlinien (ehem. Kulturentwicklungsplan) für die Stadt Wetzlar beschlossen. Die CDU-Fraktion stimmte gegen die vorgelegten Leitlinien, denn hiermit setzt sich der Trend der Vertreterinnen und Vertreter der Regierungskoalition fort, der eine Fremdbestimmung für zahlreiche Bereiche des öffentlichen Lebens vorsieht. Die Freiheit der kulturtreibenden Vereine wird beschnitten.

„In Zukunft wird im Rathaus bestimmt, was Kultur sein darf“, so Martin Steinraths, Mitglied im Kulturausschuss der Stadt Wetzlar. Und weiter: „Die individuelle Kultur, die uns als Stadt Wetzlar über die Grenzen hinaus bekannt macht, ist damit hinfällig.“ Nach Auffassung der CDU-Fraktion braucht Kultur keine Leitlinien – Kultur kann nicht entwickelt, max. über Rahmenlinien formuliert werden. Die Bürokratie für das Kulturamt und die der Kulturschaffenden wird somit gewollt aufgeblasen und Kapazitäten geblockt.

Die Stärke einer gewachsenen Kulturszene in Wetzlar ist ihre Individualität und Qualität. Die Selbstbestimmung darf den Vereinen und Kulturtreibenden nicht genommen werden. „Wo kommen wir hin? Warum möchte die Stadtregierung die Kultur in ein Korsett zwängen? Es ist zu befürchten, dass nach dem Willen von SPD, Grünen und Freien Wählern nur noch Kunst und Kultur nach bestimmten Vorgaben betrieben werden darf“, fasst Steinraths die Sorgen zusammen.

„Wir wählen die Freiheit. Die Freiheit, Kultur in Wetzlar zu gestalten, persönlich, gemeinsam, mit unseren Mitmenschen, fröhlich und bunt – ohne einzwängende Leitlinien“, so Steinraths abschließend.

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