25 Jahre Deutsche Einheit

1. Oktober 2015

Lebendiges Wiedervereinigungsdenkmal auf dem Gelände der Spilburg als Ort des Gedenkens etabliert

„In wenigen Stunden wird ein Traum Wirklichkeit. Nach über vierzig bitteren Jahren der Teilung ist Deutschland, unser Vaterland, wieder vereint.“ Diesen Satz aus der Fernsehansprache von Helmut Kohl hörten am 2. Oktober 1990, dem Vorabend zum Tag der Deutschen Einheit, Millionen von Menschen im vereinten Deutschland. Für viele wurde ein lang gehegter Traum endlich Wirklichkeit. Eine Wirklichkeit, die Millionen von Bundesbürgern gemeinsam in den vergangenen 25 Jahren mit Leben gefüllt haben.

Auf Initiative des Historikers und Stadtverordneten Dennis Schneiderat befassten sich die politischen Gremien der Stadt Wetzlar im Frühjahr des vergangenen Jahres mit Blick auf die beiden Jahrestage zum Mauerfall am 9. November 2014 und dem Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2015 mit einer würdigen Form des Gedenkens. Als Ergebnis dieser einstimmigen Beratungen wurde im Rahmen einer Feierstunde am 9. November 2014 auf dem Gelände der Spilburg in Wetzlar ein lebendiges Wiedervereinigungsdenkmal in Form von vier Bäumen gepflanzt sowie ein Gedenkstein enthüllt.

Eine Kiefer symbolisiert die neuen Bundesländer, eine Buche die alte Bundesrepublik und eine Eiche das wiedervereinigte Deutschland. Ergänzt wird die Baumgruppe durch eine Kastanie für die Europäische Union. Das Heranwachsen der Bäume und die stete Ausdehnung der Baumkronen sollen Wachstum, Wandel und das Zusammenwachsen des ehemals geteilten Deutschlands im geteilten Europa symbolisieren. Gespendet wurden die Bäume von den Partnerstädten Ilmenau, Berlin-Neukölln und Pisek sowie der Europa-Union Lahn-Dill.

„Der Standort des Denkmals auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne in der Spilburg ist in besonderem Maße geeignet, verdeutlicht er doch die historische und geographische Bedeutung Wetzlars als ehemalige Reichs- und Garnisonsstadt“, so Dennis Schneiderat.

Zudem hob er den Verdienst vieler Wetzlarer Bürgerinnen und Bürger hervor, die nach dem Fall der Mauer am Aufbau von Verwaltungsstrukturen beteiligt waren und somit auch den Weg hin zu einer Städtepartnerschaft mit Ilmenau ebneten, die noch heute intensiv gepflegt und vom europäischen Gedanken getragen werde.

„Das Denkmal soll ebenso verdeutlichen, dass der wahr gewordene Traum eines Europa in Frieden und Freiheit keine Ewigkeitsgarantie hat“, so der CDU-Stadtverordnete. Die Situation in der Ukraine, Syrien und dem Irak zeige, dass alle, die geglaubt haben, Frieden und Freiheit in Europa sei nur noch etwas für Sonntagsreden und eigentlich eine Selbstverständlichkeit, sich getäuscht haben.“

Dies ist auch ein Grund dafür, dass immer mehr Menschen auf der Flucht sind. Das Schicksal vieler Flüchtlinge, die sich auf das Mittelmeer wagen, löst tiefe Betroffenheit aus. Deshalb ist es richtig, die Seenotrettung zu verstärken. Genauso richtig ist es, gegen Schlepperbanden vorzugehen und die Fluchtursachen in den Herkunftsländern zu bekämpfen. Ein Land alleine wird die Herausforderungen nicht meistern können. Nur gemeinsam mit den europäischen und internationalen Partnern kann man zu guten Lösungen kommen.

Die CDU-Fraktion sagt daher ganz klar: „Wir stehen zum Grundrecht auf Asyl und wollen uns um diejenigen gut kümmern, die vor Kriegen geflohen und unfassbares Leid erfahren haben. Damit wir das können, müssen aber Menschen aus sicheren Herkunftsländern in ihre Heimat zurückkehren“, so Schneiderat. Und weiter: „Städte und Gemeinden leisten schon jetzt eine ganze Menge. Daher brauchen sie auch in Zukunft die Unterstützung des Landes und des Bundes. Und es braucht das Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer. Dafür danken wir ihnen.“

Zur Bewältigung dieser großen, und nicht lösbar erscheinenden, Herausforderungen braucht man ein starkes Europa.

Nur mit Europa kann man eine starke Stimme in der Welt haben. „So, wie die Menschen vor über 25 Jahren für Frieden und Freiheit auf die Straße gegangen sind und die Mauer zum Einsturz brachten, so wollen auch wir heute für Frieden und Freiheit in Europa und der Welt eintreten“, fasst Dennis Schneiderat die aktuellen Herausforderungen zusammen.

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